Wie viele ihrer anderen Freund:innen damals verlobte auch sie sich. „Rückblickend denke ich, dass es mir dabei mehr um die Aufregung und Vorfreude rund um die Verlobung und die Hochzeitspläne ging als darum, mir auszumalen, wie mein restliches Leben an seiner Seite wohl aussehen würde – und wie er sich als Vater meiner Kinder machen würde.“ Das Paar entschloss sich zu einer kleinen Hochzeit in Australien, und Helly weiß heute, dass es wohl ein „Alarmsignal“ hätte sein sollen, dass er „keine seiner Freund:innen und Verwandten“ einladen wollte. Tatsächlich ignorierte sie aber viele rote Flaggen in ihrer Beziehung. Drei Tage vor ihrer Hochzeit meinte Hellys Mutter zu ihr: „Weißt du, du bist noch nicht verheiratet. Du musst das nicht durchziehen.“ Sie erinnert sich: „Es hört sich schlimm an, aber da dachte ich mir: ‚Es wäre leichter, mich scheiden zu lassen, als jetzt die Hochzeit abzusagen‘.“ Die Ehe hielt sechs Monate. Für Helly hat sich alles zum Besten gewendet, weil sie heute „ein völlig anderer Mensch“ ist und „das definitiv nicht mehr mit mir machen lassen würde“. Ihre Finanzen aufzuteilen, war leicht, weil sie beide keine Immobilien besaßen. Also beschloss Helly, „ihm alles zu geben“. Seit 2019 ist sie inzwischen erneut verheiratet und hat einen elf Monate alten Sohn – und weiß, dass sie die richtige Entscheidung getroffen hat. „Ich grause mich davor, darüber nachzudenken, wie mein Leben wohl ausgesehen hätte, wenn ich die Ehe aus irgendeinem falschen Gefühl der Loyalität fortgeführt hätte“, sagt sie.
