Wir können heutzutage aus unendlich vielen möglichen Lebenswegen wählen. Natürlich wissen wir, dass das Alter auch nur eine Zahl ist; und wir wissen, dass es nicht das eine, „richtige“ Leben gibt, das wir führen „sollten“. Noch dazu sieht Erfolg heute ganz anders aus als noch während der Jugend unserer Eltern. Und trotzdem: Wenn wir einen anderen Lebensweg einschlagen als unser Umfeld, oder den eigenen Zielen nicht so nah kommen wie andere, lässt sich das Gefühl, etwas zu „verpassen“, nur schwer abschütteln. Überleg nur mal, zu wie vielen Hochzeiten du dieses Jahr eingeladen bist! Und obwohl wir uns natürlich für unsere Liebsten freuen, dass sie das Leben führen, das sie sich vorgestellt haben, ist es auch völlig verständlich, wenn das diverse Gefühle in uns auslöst. Die Profis nennen das die „Theorie des sozialen Vergleichs“ – aber wir kennen dieses Gefühl eher als „Meilenstein-FOMO“. Um dieses Phänomen besser zu verstehen, haben wir uns mit der Psychiaterin Dr. Anisha Patel-Dunn unterhalten und sie gefragt, wieso wir eigentlich so fühlen – und was sich dagegen unternehmen lässt.
