Wenn ich mir diese Meinung dazu durchlese, was es heißt, eine Frau zu sein – eine Definition, die Gender anhand dessen definiert, was Frauen verwehrt wird, und nicht daran, wer sie sind –, tun mir die Frauen leid, die sowas glauben. Diese Perspektive definiert Gender nämlich auf Basis des Leids, das ihnen von Männern zugefügt wurde. Sie behandelt das Frausein als eine Art bewachte Wohnanlage, innerhalb deren Zäune alle darüber miteinander streiten, ob eine andere Frau – eine trans Frau – auch genug Unterdrückung erfahren hat, um selbst Zugang zu dieser Community zu bekommen. Dieser Blickwinkel schadet auch Männern, indem er Gender über alle anderen Aspekte stellt, die dich auch als Mann angreifbar machen können – wie die Hautfarbe, Behinderungen oder die Sexualität. Aspekte, die jegliches männliches Privileg neutralisieren, das diese Männer ansonsten genossen hätten, wären sie doch nur weiße, cis heterosexuelle Männer ohne Behinderung. Und idealerweise auch groß.
